Der Törlkopf (1704m) ist der südlichste, der höchsten Gipfel des Lattengebirges und ein Nachbar des Höchsten, dem Karkopf (1738m).
Da der letzte Anstieg durch eine unmarkierte Latschengasse vom Hauptweg, der vom Karkopf zur Bergwachthütte am Törl den Hang entlang zieht, steil nach oben abzweigt und somit von vielen, die sich nicht so gut auskennen, übersehen wird, ist er ein eher wenig besuchter Gipfel, der jedoch eine grandiose Aussicht auf die Berchtesgadener Berge bietet.
Ein guter Ausgangspunkt ist der Parkplatz ca. 300 m nach dem Klaushäusl beim Frechenbach (ca. 720m), etwa 2 km entfernt von der Abzweigung der B20 nach Loipl, bei der Bushaltestelle Winkl~Sellboden (Bus 841 von Reichenhall nach Königssee)
Nach etwa 200 m zu Fuß auf der Forststraße vom Parkplatz, empfiehlt es sich jedoch, nicht links vom Bach, nach der Brücke über den Brandgrabenbach den gelben Schildern des "Normalwegs" über den sogenannten "Saurüssel" zu folgen, was wir beim Abstieg dann tun werden, sondern rechts vom Bach den etwas verwachsenen Waldweg zu nehmen, der bald darauf in eine etwas sumpfigere, von Kuhtritten etwas unwegsam gemachte Passage mündet, die in ein paar Serpentinen steil nach oben führt, was bei Nässe etwas beschwerlich ist, aber nicht lang so geht. Denn bald schon erreicht man einen schmalen Jägerpfad, der wenig begangen wird und sich in angenehmer Weise, doch stetig bergauf führend, an den Hängen des Blaikenbergs und oberhalb des Brandgrabens, taleinwärts schlängelt. Nach einer guten Weile, ca. 45 min von der Brandgrabenbrücke, teilt sich dann dieser Pfad und wir nehmen jenen, der nach unten, wieder zum Brandgraben führt und dort dann zu einer Forststraße wird. Diese geht dann ein Stück weit ziemlich steil bergauf, ehe sie uns dann in einer flacheren Passage zur Abzweigung (rechts) des "Normalwegs" bringt (nach ca. 1 Std. Gehzeit) und wir diesem nun auch weiterhin bis zur Mitterkaseralm(1280m) in weiteren 30 min folgen. Dort kann am Almbrunnen frisches Wasser gezapft werden und sie ist auch prädestiniert als Brotzeitplatz, zumal sich auf der Südseite der Almhütte ein ausklappbarer Brotzeittisch befindet.
Nun führt der Weg etwas steiler, aber gut ausgebaut, hinauf zum Törl (ca. 45 min), dem Sattel zwischen Törlschneid und Törlkopf und der dort herrlich gelegenen Bergwachthütte(1488m).
Eine weitere Rast ist entweder hier oder ca. 10 min weiter oben an einer schönen Aussichtswiese (Pfad führt geradeaus vom Hauptweg weg) empfehlenswert.
Weiter geht es dann durch die Latschen am Hang entlang Richtung Karkopf und bald darauf sollte man auch sehr achtsam sein, dass man die Stelle, an denen Trittspuren durch eine Latschengasse nach rechts oben führen, nicht verpasst. Steil geht es hier nun durch die Latschengasse über Stock und Stein auf Trittspuren in ca. 15 min hinauf auf den Gipfel (1704m), dessen Gipfelkreuz auf einem vorgelagerten Vorgipfel etwas weiter unten steht.
Von der Bergwachthütte bis zum Gipfel geht man ca. 45 min.
Der Abstieg erfolgt, wie der Aufstieg, vorbei an der Bergwachthütte und der Mitterkaseralm bis zur Einmündung auf der Forststraße. Hier dann aber rechts den gelben Schildern folgen, teilweise auf der breiten Forststraße, dann wieder auf den schmalen Wegen, die die weiten Kurven der Forststraße abkürzen, bis hinunter zur Brücke am Brandgraben und von dort auf gerader Forststraße die letzten 200 m zurück zum Parkplatz.
Wenn auch knapp 1000 Höhenmeter zu bewältigen sind, ist diese Tour durchaus kindertauglich, gerade weil man ja auch jederzeit wieder umkehren kann und es bereits auf dem Weg sehr lohnenswerte Ziele, wie z.B. die Mitterkaseralm oder die Bergwachthütte, gibt.
Das letzte Stück zum Gipfel ist zwar anstrengend und an einer Stelle kurz vor dem Gipfel werden auch mal die Hände gebraucht, doch es gibt über den ganzen Weg keine einzige luftige, ausgesetzte oder sonst irgendwie gefährliche Stelle. So ist diese Tour durchaus auch für Hunde geeignet.
Verpflegung sollte man aber auf jeden Fall genügend dabei haben, weil es auf dem ganzen Weg keine Einkehrmöglichkeit gibt und die Mitterkaseralm für
gewöhnlich nicht bewirtschaftet ist...
Die Variante über den Jägersteig am Blaikenberg ist zwar sehr empfehlenswert, man kann aber auch durchaus den "Normalweg" über den "Saurüssel" rauf und runter gehen, denn auch dieser ist sehr schön zu gehen, wenn auch womöglich mehr frequentiert und halt immer wieder auf der Forststraße entlang führend...
Doch gerade wenn es vorher viel geregnet hat, ist der Blaikenberg~Jägersteig eher nicht zu empfehlen.
Gehzeiten:
Aufstieg: ca 3 Std.
Abstieg: ca. 2 bis 2 1/2 Std.
Höhenunterschied:
ca. 990 Hm