Der Untersberg ist der wohl mystischste und sagenumwobendste Berg in den Ostalpen.
Über keinen Berg in dieser Gegend gibt es mehr Sagen und Legenden wie über diesen wuchtigen Hochplateauberg zwischen Salzburg, Berchtesgaden und Bad Reichenhall.
Das liegt wohl zum Einen an seinem außerordentlichen Höhlenreichtum ~ hier kann ich sehr die geniale Doku „Riesending“ über eine Expedition in der größten Höhle des Untersbergs empfehlen ~ zum Anderen daran, dass er von Salzburg aus gesehen sehr präsent ist und auch einige geologische und geomantische Besonderheiten mit sich bringt.
Im Internet ist viel über ihn zu finden. Leider auch viel Unsinn und esoterischer Nonsens.
Auch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Dalai Lama den Untersberg zum Herzchakra der Erde deklariert haben soll. Aus anderer, ziemlich zuverlässiger Quelle habe ich jedoch vernommen, dass er vor ein paar Jahren bei seiner Ankunft am Salzburger Flughafen beim Aussteigen sich den Bergen zugewandt und seine Arme ausgebreitet hat und dabei von sich gab, dass er sich freue, dem Herzen Europas so nahe zu sein. Den Untersberg explizit hat er dabei nicht genannt. Gewiss, in Salzburg steht der Untersberg in vorderster Reihe und ist hier sehr präsent, doch gehe ich eher davon aus, dass er nicht einen, sondern alle Berge, die sich südlich von ihm befanden, gemeint haben müsste. Denn wahrscheinlich meinte er mit dem Herz Europas eher die gesamten Alpen, was auch in den Größenrelationen weitaus mehr Sinn machen würde. Siehe dazu auch die Kolumne, die ich vor einigen Jahren im Magazin „Kraftquelle“, was es inzwischen leider nicht mehr gibt, zu diesem Thema geschrieben habe.
Nichtsdestotrotz ist der Untersberg wahrlich ein ganz besonderer Berg und ich will ihm seine besondere Kraft und Ausstrahlung auch nicht in Abrede, sondern ihn lediglich in die richtige Relation stellen.
Ich selber habe bereits sehr viel Zeit auf und an ihm verbracht und für mich ist er wahrlich ein Kraftberg, denn nicht nur die unglaubliche Ruhe auf seinem Plateau hat mir sehr viel Kraft gespendet. Jahrelang habe ich mit etlichen, lustigen, bunten Leuten dort oben die Sommersonnwende und häufig auch das Jahreskreisfest Lamas, zur Sommermitte, gefeiert. Oft war ich auch All~Ein dort oben oder mit guten Freunden, meiner Liebsten oder in einem kleinen Kreis. Jedes Mal kam ich wieder gestärkt und erfüllt mit besonderen Erlebnissen herunter.
Ein besonderes Erlebnis war auch die heilbringende Zeremonie 2016 am TING~Platz mit dem Marakame (Schamanen) Don Emilio vom, in der Sierra Madre (Mexico) ansässigen Stamm der Wirarika, die man leider besser unter ihrem Schimpfnamen Huchiol (was soviel wie feige Hunde heißt) kennt. Sie waren einer der wenigen Stämme, die keinen Sinn im Kampf gegen den Weißen Mann sahen und sich lieber in die unwegsame Bergwildnis der Sierra Madre zurückzogen, was ihnen dann diesen Schimpfnamen einbrachte. Bei dieser kraftvollen Zeremonie durfte ich die Arbeit und Kraft eines wahrhaften Schamanen kennenlernen und sie hat nicht nur auf dem TING~Platz, wo diese und auch viele der sogenannten TING's (Treffen In Natürlicher Gemeinschaft) stattfanden eine nachhaltige Wirkung hinterlassen. Seither ist der Platz deutlich weniger frequentiert, strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und ließ mich auf das Metapher „Auge des (energetischen) Sturms“ kommen.
Durch gewisse esoterisch-schamanische Literatur, vielen hahnebüchenen Informationen im Internet und Paranoia erzeugende Bücher zieht der Untersberg inzwischen allerlei seltsame Gestalten an und Einige von ihnen halten, dank mangelnder Ausrüstung für dieses alpine Gelände, immer wieder die Bergwachten auf Trab. Flip Flops und wallende Gewänder sind halt leider keine geeignete Ausrüstung für so einen Berg, schon gar nicht, wenn das Wetter umschlägt.
Glücklicherweise schützt sich der TING~Platz dank seiner schweren Erreichbarkeit und eines natürlichen Labyrinths aus Latschen bewachsenem Karst mit vielen Gassen und Irrwegen sehr gut vor solchen Menschen und somit ist es nur Wenigen beschieden, diesen besonderen Kraftort mit den von Od*Chi und Freunden geschnitzten Perchtenpfählen zu erleben.
Es gäbe noch sehr viel über diesen Berg zu berichten, doch lass ich lieber die Bilder sprechen.
Denn wer wirklich etwas wissen will über diesen Berg, der sollte sich, gut ausgerüstet, auf diesen begeben und mindestens eine Nacht dort oben verbringen.
Denn nur primäres Wissen ist wahrhaftiges Wissen!
Aufgrund dessen sowohl der Baron auf der österreichischen Seite, wie auch das Forstamt auf der bayerischen Seite, kommerzielle Veranstaltungen ohne ausdrückliche Genehmigung nicht duldet, finden von mir keine offiziellen Bergwanderführungen mehr auf den Untersberg statt.
Wer dennoch an einer privaten Führung interessiert ist, der melde sich, am Besten per Email über urwurz@gmx.de bei mir.