IMBOLC

Lichtmess * Imbolc * Brigid
 

Das darauf folgende Jahreskreisfest heißt IMBOLC oder BRIGID und wird gewöhnlich in der Zeit von Maria Lichtmess am 2. Februar gefeiert. Allerdings ist anzunehmen, dass sich die alten Völker hier, wie auch bei den anderen drei „Zwischenfesten“, nach dem Stand des Mondes gerichtet haben, da sie sich ja nach keinem römischen Kalender orientierten. So, wie sich die zwei Sonnwenden und die zwei Tag- und Nachtgleichen an der Sonne orientieren und klare Fixpunkte im Jahreskreis sind, wurden die restlichen vier Jahreskreisfeste nach jeweiligen Mondstand gefeiert und waren somit vom jeweiligen Termin her flexibel. Möglicherweise und so feiern auch wir diese Feste heutzutage, wurden sie direkt den 4 Mondphasen zugeordnet: Also Samhain dem Neumond, Imbolc dem zunehmenden Halbmond, Beltane dem Vollmond und Lamas dem abnehmenden Halbmond. Warum das so ist, erklärt sich in den folgenden Erläuterungen dieser Feste.

Der Name IMBOLC soll soviel wie „Rundum-Waschung“ bedeuten und betont den Reinigungsaspekt dieses Festes. Es wird auch „Oimelc“ genannt und bezeichnet die Zeit für das erste Milchgeben der Schafe im Frühjahr.

BRIGID ist eine irisch-keltische Göttin mit drei Gesichtern, die die drei Aspekte der Frau symbolisiert, die Jungfrau, die Frau und Mutter, sowie die alte Weise. Ihr zu Ehren wurde dieses Fest abgehalten. BRIGID wird übersetzt mit "die vom Strahlenkranz umgebene", was auf ihre Lichthaftigkeit schließen lässt. Sie löst die dunkle Göttin Perchta, in anderen Gegenden auch Frau Holle, Holda oder Cerridwen genannt, ab.

Der Name Lichtmess trifft die Bedeutung des Festes auch sehr gut, da hier die Wiederkehr des Lichtes zelebriert wird. Denn nun, Anfang Februar ist dann doch ein deutlicher Unterschied der Tageslänge zu bemerken und die Hoffnung, dass nun doch bald endlich der Frühling Einzug erhält, wächst immens, auch wenn noch einige kalte Tage zu überstehen sind. Das Thema dieses Festes ist Licht ins Dunkel bringen und so feiern wir es gerne in einer Höhle und entsprechen mit dem Entzünden des Feuers diesem Sinn.

Bei den Naturvölkern wird diese Zeit als der „Mond der Rast und Reinigung“ bezeichnet, was wiederum mit der Wortbedeutung von Imbolc korrespondiert. Und in dieser Zeit sollte man auch eher inne halten, reflektieren, rasten und sich reinigen und nicht, wie heutzutage, völlig entgegen dem natürlichen Rhythmus, ausschweifende Karnevals- und Faschingsfeste feiern. Hier sind offenbar zwei unterschiedliche Bräuche in dieser Zeit – wohl im Interesse manch prüder Kirchenleute – verknüpft worden. Einerseits das Winteraustreiben durch maskierte Menschen, wie den oben erwähnten Perchten und andererseits das Maskieren beim eher lustvollen und ausschweifenden Beltane-Fest. Dies jedoch wird erst im Mai gefeiert, wo der Sinn danach wohl auch erheblich höher ist. Doch das war offenbar so manchem, eher lustfeindlich eingestellten Kirchenmann ein Dorn im Auge und so wurde es möglicherweise aus diesem Grunde in die kältere Jahreszeit verlegt, in der die Lust und Freizügigkeit von Natur aus eingeschränkt ist. Allein schon, dass man hier doch erheblich mehr Kleidung tragen muss und weniger nackte Haut sieht. Jedenfalls ist für diese Zeit ein ausschweifendes, lustbetontes Fest eher unpassend und stattdessen innere Einkehr, Reflektion und Reinigung angesagt.

Interessant ist die Tatsache, dass bis zu Lichtmess die Hofknechte, die nicht länger beschäftigt werden sollten, durchgefüttert und beherbergt werden mussten und erst dann hinaus geschickt werden durften. Allerdings war das, wenn man mal bedenkt, dass Anfang Februar oft noch empfindliche Minusgrade herrschen können, auch nicht gerade immer besonders vergnüglich.