SAMHAIN

Samhain - Halloween - Druidenneujahr
 

Das letzte und auch erste Jahreskreisfest ist Samhain. Die Druiden feierten zu dieser Zeit Neujahr, da sie hier den "Samen für den Hain, der einmal ein Wald werden soll" legten. Wenn also das Lichtkind geboren werden soll, muss es ja auch irgendwann gezeugt werden und somit die Schwangerschaft eingeleitet werden.
Der Alte Sonnengott ist nun ein Greis und bereitet sich zum Sterben vor. Er geht nun in die "Anderswelt" ins Reich der Toten, wo er in Wirklichkeit sich nur zur Ruhe legt, um als neugeborenes Lichtkind wieder in diese Welt zurückzukehren.
Samhain entspricht von der Energie dem Neumond. Auch der Mond, besser die Mondin, verschwindet für 3 Tage um dann von neuem wieder geboren zu werden.
Viele Neuheiden und Paganisten feiern ja heutzutage das Samhainfest in der Halloween-Nacht am 31. Oktober, was jedoch nicht im Kontext mit den alten Völkern steht, die nämlich gar keinen 31. Oktober kannten, sondern sich ~ wie bei allen anderen Zwischenfesten auch, die nicht nach der Sonne ausgerichtet sind ~ nach dem Mond orientierten.
Und so wäre der tatsächliche Zeitpunkt eben auch der Neumond im Skorpion, der dieser Energie entspricht, so wie eben auch Beltane zum Vollmond im Skorpion und nicht am 30. April zur Walpurgisnacht gefeiert werden sollte. Sich bei Jahreskreisfesten an kirchliche Festlegungen zu halten, entbehrt einer gewissen Logik und sollte dringend mal überdacht und entsprechend geändert werden. Da der Neumond natürlich jedes Jahr zu einer anderen Zeit, also zwischen dem 21. Oktober und 21. November ist, kann man auch von einer Samhain~Zeit sprechen und in dieser Weise begehe ich diese Phase des Jahres auch. Zumal es in dieser Zeit Tage, bzw. Nächte gibt, bei denen man, unabhängig von Mond und Datum eher in der entsprechenden Stimmung ist und möglicherweise am Neumond nicht. Es sollte halt doch viel mehr intuitiv, als nach einem Konzept entschieden werden. Womöglich war das bei den alten Völkern auch der Fall, dass sie nicht nur einen bestimmten Tag in dieser Weise feierten, sondern die ganze Phase als die Zeit nach der Ernte rituell begingen. Ähnlich wie es heutzutage mit der Adventszeit gehandhabt wird (natürlich ohne den Vorweihnachtsrummel!).
In der Samhain-Nacht sind die Tore zur Anderswelt weit geöffnet und der Kontakt mit den Ahnen und auch mit den Feen, die in den Hügeln wohnen, ist sehr leicht möglich. So mancher Wanderer soll schon in jener Nacht plötzlich ins Feenreich gelangt sein und in so mancher Geschichte entweder gar nicht mehr zurückgekommen (weil er sich womöglich in eine Fee verliebt hat) oder auch erst viele Jahre später, obwohl es ihm vorkam, nur eine Nacht in dieser Welt gewesen zu sein. Die Art, in der heutzutage das Halloween-Fest als Party gefeiert wird, entspricht, mal abgesehen von den Kürbissen, nicht der ursprünglichen Tradition, wo dieses Fest eher im Stillen und Besinnlich gefeiert wird, denn die Toten und die Ahnen, wie auch die Feen meiden eher den Lärm. Allerheiligen, das Fest der Toten im Christentum ist wohl nicht ohne Grund auf den 1. November gelegt worden, allerdings wäre anzumerken, dass die alten Völker eine wahrscheinlich positivere Einstellung zum Tod hatten und hier nicht die Toten betrauerten, sondern eher versuchten mit ihnen Kontakt aufzunehmen und dadurch wichtige Informationen und Inspirationen zu bekommen.

Wird also zu Samhain der Same gelegt, der in der dunkelsten Zeit heranreift, so schließt sich sodann der Kreis zur Wintersonnwend mit der Geburt wieder und der Jahreslauf beginnt von neuem.

Acht ist die Zahl der Ausgleichung und zugleich der Unendlichkeit.  Feiert man die Jahreskreisfeste, so ist das Jahr in 8 Teile geteilt, die in sich auch eine Ausgleichung darstellen und sich endlos fortsetzen. So ist das jeweilige Gegenüber stets die Ergänzung des anderen Festes: Die Wintersonnwend mit der längsten Nacht, steht gegenüber der Sommersonnwende mit der kürzesten, der Jahrestiefpunkt gegenüber dem Jahreshöhepunkt. - Lichtmess, mit dem Thema Licht ins Dunkel, steht gegenüber von Lamas, wo das Thema Dunkelheit kommt ins Licht aktuell ist. Die Frühlingstag- und Nachtgleiche steht der Herbst-Tag- und Nachtgleiche gegenüber, während bei ersteren die Tage nun länger als die Nächte werden, ist es bei der zweiten umgekehrt - und dem Fest der Freude und des Lebens Beltane steht das Fest des Todes und der Besinnung gegenüber - und so ist der ganze Jahreslauf wieder vollkommen ausgeglichen.

Die achte Rune ist die Rune NOT/NAUTHIZ, die bereits bei der Herbst-Tag und Nachtgleiche besprochen wurde. Sie passt aber auch zum Samhain-Fest und steht hier für den eher unangenehmen saturnischen Aspekt der Ausgleichung, eben für das kosmische Gesetz von Ursache und Wirkung. (Die 17. Rune EH repräsentiert dagegen eher den angenehmen, jupiterischen Aspekt der Ausgleichung, doch 1+7 ergibt ebenfalls 8 und besagt, dass es sich hier um die andere Seite der gleichen Medaille handelt.

So findet eben auch der Jahreslauf nach der Zeugung, der Geburt, dem Wachsen und Gedeihen, der Blüte, der Reife und der Ernte seinen natürlichen Ausgleich im Welken und Vergehen.

Damit eine Neugeburt stattfinden kann, muss das Alte erst einmal sterben und um wieder zu den lichtvollen Tagen zu kommen, muss erst einmal die größte Dunkelheit durchschritten werden. Das ist einfach NOT-wendig und eine natürliche Gesetzmäßigkeit!

Mit Samhain korrespondiert jedoch auch die 1. Rune FA/FEO, die für den Impuls und den Anfang an sich steht. Dieser Impuls, ist im Grunde noch gar nicht sichtbar, aber es ist der tatsächliche Anfang. Es ist der Same, der sich sodann im Mutterleib mit der Eizelle verbindet und zur Schwangerschaft führt. Er ist die Idee und Inspiration, die dazu führt, dass ein Projekt in Gang kommt und sie ist auch der tiefe Impuls in unserem Innern, der, wenn wir ihn beachten, uns den richtigen Weg weist, sozusagen unsere Intuition steuert.

Das Wort Vater stammt von FA-Tar (Tar = Zeugung) und deutet darauf hin, was ein Vater im Grunde eigentlich ist, nämlich ein Impuls-Zeugender.

So ist dieser Impuls und Same, die Hoffnung und der Beginn, der in der dunkelsten und tristesten Zeit seinen Anfang nimmt. Um ihn zu vernehmen ist Stille und Einkehr von Vorteil, so wie sich ja auch die Natur in dieser Zeit zurückzieht und alles still wird, was den neumodischen lauten Horrorspektakeln eben auch vollkommen widerspricht!

Doch dieses Phänomen, in der stillsten Zeit am lautesten zu sein und somit die feinen Botschaften der Natur zu überhören, finden wir ja auch in der Adventszeit beim allgemeinen Vorweihnachtsrummel wieder. Dabei wäre diese Zeit gerade so geeignet, mal eine Pause zu machen und sich ein wenig zurück zu ziehen und eben mit den liebsten Menschen zusammen zu sein (im Kerzenschein). Und diese Phase beginnt bereits zu Samhain.

Es ist an der Zeit, dass wir wieder die Feste so begehen, wie sie uns natürlich vorgegeben werden.

Lasst uns also aus der Stille heraus einen kraftvollen Samen säen, damit wir schöne, kräftige Früchte ernten können. Denn so wie man sät, so erntet man.