Lamas - Lugnasad - Schnitterfest
Anfang August ist eine Zeit der Fülle. Die Beeren reifen, das Getreide wird geerntet. Es sind leichte unbeschwerte Tage, denn es ist so richtig Sommer (na ja nicht immer!), es ist die heißeste Zeit des Jahres und nur die Gewitter sorgen für die willkommene Abkühlung.
Lugnasad heißt: Die Hochzeit des Lug – Lug ist der keltische Sonnengott. Der Sonnen-Gott ist (in der Jahreskreischronologie) nun jenseits der 30, die Göttin hat empfangen und so ist es Zeit für die große Hochzeit.
Schnitterfest kommt daher, das es die Zeit ist, das Getreide zu ernten, was ja früher noch mit der Sense geschah. Der Aspekt des Todes ist hier präsent, denn das Getreide muss abgeschnitten werden, damit das nährende Korn dem Menschen dienlich sein kann.
Die Sonnenkraft hat seit der Sommersonnenwende begonnen abzunehmen und obwohl es eine freudige und glückliche Zeit ist, sollten wir uns daran erinnern, dass sich der Jahreskreis dennoch auf die dunkle Zeit zu bewegt.
Auch der Sonnengott muss trotz aller Freude erkennen, dass sein Sohn ihn ablösen wird und seine Position einnehmen wird.
Traditionell werden zu dieser Zeit die Getreideerntedankfeste gefeiert und überall über den Türen der Häuser Getreidegaben aufgehängt.
Auch auf den Berggipfeln werden die Kreuze mit Garben oder Kränzen geschmückt.
Die Erde ist jetzt großzügig und gibt in voller Fülle von ihrer Substanz. Eine Zeit des Abgebens und Annehmens.
Es ist aber auch eine Zeit des Einsammelns der Früchte vorangegangener Bemühungen und der Freude daran. Allerdings ist dieser Lohn nicht nur materieller Natur, denn wir können außerdem viel aus den früheren Anstrengungen und Unternehmungen lernen.
Die Lamas-Zeit entspricht dem abnehmenden Halbmond, steht praktisch dem Lichtmessfest gegenüber.
Lamas ist das 7. Jahreskreisfest. Die Zahl 7 entspricht der Rune Gebo, deren Bedeutung Gabe, Gegebenes, Geschenk, wie auch Wegkreuzung, Verbindung, Vereinigung (von Gegensätzen) und auch Vermählung bedeutet.
Eine grundsätzliche Gesetzmäßigkeit ist bei diesem Fest auch zu beachten: Es kann nur das geerntet werden, was zuvor gesät wurde.